User Stories
User Stories sind per se kein neues Konzept. Zur Beschreibung dient auch hier ein Zitat:
Eine User Story, auch als Story oder Anwendergeschichte bezeichnet, ist eine gängige Methode, um Anforderungen an ein Softwaresystem zu beschreiben. Sie konzentriert sich auf die Funktionalität oder das Verhalten des Systems aus der Perspektive des Endnutzers. User Stories sind in der agilen Softwareentwicklung weit verbreitet und dienen dazu, die Anforderungen klar und verständlich zu kommunizieren.
Eine User Story folgt in der Regel einem bestimmten Muster:
“Als ❮Nutzer❯ möchte ich ❮Aktion❯, damit _❮Ziel❯.”
Die User Story besteht aus drei Teilen:
Rolle oder Nutzer: Hier wird angegeben, wer die Anforderung stellt oder wer von der Funktionalität des Systems profitieren wird. Dies kann ein spezifischer Benutzertyp, eine Benutzergruppe oder ein anderer Akteur sein.
Aktion: Dies beschreibt, welche Handlung oder Aufgabe der Nutzer ausführen möchte. Es wird in einfachen und klaren Worten formuliert und sollte keine technischen Details enthalten.
Ziel: Das Ziel beschreibt den Nutzen oder den Wert, den der Nutzer aus der gewünschten Funktionalität ziehen möchte. Es erklärt, warum der Nutzer die bestimmte Aktion ausführen möchte.
Hier ist ein Beispiel für eine User Story, die das Muster veranschaulicht:
“Als Kunde möchte ich Produkte in meinen Warenkorb legen, damit ich sie später kaufen kann.”
Diese User Story beschreibt die Anforderung eines Kunden, der die Funktionalität benötigt, Produkte in seinen Warenkorb zu legen. Das Ziel besteht darin, dem Kunden die Möglichkeit zu geben, Artikel zu speichern und später den Kauf abzuschließen.
User Stories sind bewusst kurz gehalten, um die Kommunikation zu vereinfachen und das Verständnis zwischen den Entwicklern und den Stakeholdern des Projekts zu verbessern. Sie dienen als Grundlage für die Planung, Priorisierung und Umsetzung von Softwarefunktionen in kleinen inkrementellen Schritten.
Warum User Stories?
User Stories sind als Methode der Anforderungsbeschreibung in einem Angebot gegenüber ungenauer Prosa von Vorteil aus mehreren Gründen:
Fokussiert auf den Nutzer: User Stories sind aus Sicht des Endnutzers formuliert. Dadurch liegt der Schwerpunkt auf den Bedürfnissen und Zielen des Nutzers. Dies ermöglicht es, die Anforderungen klarer und zielgerichteter zu kommunizieren.
Klarheit und Verständlichkeit: User Stories sind präzise und einfach formuliert, was zu einer besseren Verständlichkeit führt. Sie enthalten klare Aussagen über die gewünschten Aktionen und Ziele des Nutzers, ohne technische Details einzubeziehen. Dadurch wird Missverständnissen vorgebeugt und eine eindeutige Interpretation ermöglicht.
Konzentration auf Funktionalität: User Stories konzentrieren sich auf die Funktionalität des Systems. Sie beschreiben, was das System tun soll, und bieten somit eine klare Vorstellung davon, welche Funktionen entwickelt werden müssen. Dies erleichtert die Planung und Priorisierung der Entwicklungsschritte.
Kommunikation und Zusammenarbeit: User Stories fördern die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den Entwicklern und den Stakeholdern. Durch die klare Formulierung und das Fokussieren auf den Nutzer wird eine effektive Kommunikation über die Anforderungen ermöglicht. Entwickler können besser verstehen, was vom System erwartet wird, und Stakeholder haben die Möglichkeit, Feedback zu geben und Anpassungen vorzunehmen.
Inkrementelle Entwicklung: User Stories unterstützen die inkrementelle Entwicklung, bei der das System schrittweise entwickelt und verbessert wird. Da User Stories in der Regel klein und eigenständig sind, können sie einzeln priorisiert und umgesetzt werden. Dies ermöglicht eine schnellere Wertschöpfung und eine flexiblere Anpassung an sich ändernde Anforderungen.
Insgesamt fördern User Stories eine klare Kommunikation, eine bessere Zusammenarbeit und eine zielgerichtete Entwicklung. Durch ihre präzise und nutzerorientierte Formulierung sind sie effektiver als ungenaue Prosa-Texte, um die Anforderungen eines Systems zu beschreiben und zu verstehen.